Who will do, if we fail?

Besser 30 Jahre zu spät begonnen, was zu tun als weiterhin NICHTS tun !

Im Dezember 2019 verstarb mein Vater im Alter von 90 Jahren. Für seinen Innovationsgeist wurde er seit den 1970ern mit einer Reihe von Auszeichnungen geehrt. Darunter waren die Rudolf Diesel Medaille,  der Ernst-Pelz-Preises und der Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft. Für sein soziales Engagement  wurde er zudem mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Dennoch hat 50 Jahre Niemand wirklich zugehört!
Das Phänomen  “Ich will Ihnen ja glauben, aber ich kann es nicht!” beschäftigte mich und ihn seit dieser Zeit als eines der  größten Paradoxa dieser, unserer menschlichen Existenz.

Mehr als  35 Jahre seines Lebens hat Friedrich-Wilhelm  Freiherr von Rotenhan  unermüdlich dafür gearbeitet, den mitteleuropäischen Menschen, insbesondere den der Naturnutzung verbundenen Wirtschaftszweigen, Wege aufzuzeigen, nachhaltiger zu wirtschaften und zu leben sowie dazu passend mit dem Gut Natur umzugehen.

Der Gedanke “Wirtschaften ist nur der bewusste Umgang mit Knappheit” war ihm fremd und abwegig, auch wenn er selbst annähernd 50 Jahre einen Wirtschaftsbetrieb bedingt durch gewaltige denkmalschützende Altlasten am Rande des Machbaren führte.

Er wurde abgetan mit Worten wie “Interessanter Spinner”, “Viel zu teuer”, “Unnötig, es geht auch so!”, “Wir investieren doch nicht, um danach nicht selber zu verdienen!”. “Schön, aber wie erklären wir das denn unseren Ingenieuren, dass sie jetzt besser aufhören sollten, 5 Jahre vor dem geplanten Projekt- und Budgetende?”

Der Unterschied  zwischen 2021 und  1976 ist,  dass wir damals noch das Wasser hatten, um Pflanzen genügend zu bewässern damit sie den trockenen Sommer überlebten. Heute haben wir  auch in Deutschland schon nicht mehr überall genügend davon.

Was  nützt die ganze vermeintlich billige Energie, wenn das, was wir damit tun wollen nicht mehr möglich ist?

Immer noch leben sich, hören und sehen Menschen weg, weil wir angeblich nicht schuld sind und alles viel zu teuer und durch uns nicht (mehr) zu bezahlen ist. Wir haben es grade schon mal für Anderes ausgegeben.

Es sind immer die Anderen. Aber denen haben wir gerne geholfen, es bei sich zu tun, damit es uns nichts kostet und sie den Müll haben.

Jetzt aber  ist es unsere unbequeme Pflicht auch dabei zu helfen, dass sich das Blatt wieder wendet.

Ausbildung, Technologie, Bewusstsein, Hilfestellung, Kapital, nachhaltige Projektkompetenz müssen dorthin, wo wir, (woanders) dadurch verdient haben, dass dort Umweltsünden begangen wurden sowie sozialer und politischer Unfriede entstand. Sie alle müssen dorthin zurück, wo die Schäden heute durch weg-sehen, weg-denken und weg-reden täglich be- und entstehen, bzw. schon seit Jahren tiefste Wunden gerissen haben.

Wenn wir, die wir qualifiziert, technologisch versiert und wohlhabend sind, nicht borniert, ängstlich und ignorant handeln, wird die Welt von Morgen, wirklich noch eine Chance haben, auch jene unserer Kinder zu sein.

Das, was, womit und wovon wir morgen leben werden, ist ausdrücklich nur davon abhängig, was wir heute (nicht) tun!

Das moderne ROI  definiert sich NEU  :
Von Return of Investment :  “Was und wie viel werden wir schnell verdienen, wenn wir es tun? ” zu
Responsibility of Investment : “Was wird es uns langfristig kosten, wenn wir jetzt nicht handeln und investieren?”